Es brummt im Dorf

Das Umfeld rund um den Schornstein bestimmt das Geschäft. Wie ein Familienbetrieb auf dem Lande neue Trends früh entdeckte.

Ole Dörpstroot 3 – die Anschrift sagt alles: Landluft und -leben. Estorf heißt der beschauliche Ort mitten im Elbe-Weser-Dreieck zwischen Bremervörde und Stade. Eine florierende Werkstatt vermutet man hier nicht unbedingt. Eher einen Kuhstall. Den gibt es tatsächlich, direkt gegenüber. Dörpstroot pur.

Kontrast. Der Blick auf den Werkstatthof bietet ein anderes Bild. Modern – und fix was los. Ständig kommen Kunden vorbei. Es brummt. „Wir arbeiten so manchen Abend bis acht oder neun Uhr“, sagt Firmenchef Ingo Winkel. Übernommen hat er den Betrieb von seinem Vater Werner, der immer noch täglich im Einsatz ist. Geballtes Fachwissen in Estorf. Beide tragen einen Meistertitel.

Ursprünglich lag das Schwergewicht der Werkstatt auf Reparaturen von Landmaschinen. Davon rückte man mehr und mehr ab. Rund um die Schornsteine von Estorf veränderten sich die Strukturen. Weniger Landwirte, moderne Hightech-Fahrzeuge auf den Feldern, mehr Pendler unter den Einwohnern. „Man muss sich eben anpassen. Heute machen wir den größten Umsatz im Pkw-Bereich“, sagt Ingo Winkel. Anpassen an das Umfeld heißt: Neue Entwicklungen erkennen und nutzen. So haben bei den Winkels Stück für Stück auch moderne Gerätschaften Einzug gefunden. Die letzte größere Anschaffung: eine voll-ausgestattete 3D-Achsmessanlage. Klingt pompös für eine Werkstatt auf dem Lande, ist für die heutige Generation Autos aber dringend notwendig. Die Technik wandelt sich, die Mentalität eines Familienbetriebs bleibt.

Estorfer treffen sich im Zentrum: Ole Dörpstroot 3.